Finanzierung der treibhausgasneutralen Kommunalverwaltung: Schnell das passende Förderprogramm finden
Das Umweltbundesamt empfiehlt in der Veröffentlichung „Der Weg zur treibhausgasneutralen Verwaltung“ (2021) einen Handlungsplan in 9 Schritten zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2030, wobei Finanzierungsmöglichkeiten zur Umsetzung der Handlungsempfehlungen weniger fokussiert werden. Im Zuge dieser Entwicklungen stehen viele öffentliche Träger unter Handlungsdruck um zusätzlichen Kosten für die Umsetzung der THG-neutralen Verwaltung stemmen zu können.
Hier ein kurzer Überblick über die aktuelle Förderkulisse der öffentlichen Hand sowie zu unterschiedlichen Förderschwerpunkten.
Wie finde ich passende Förderprogramme?
Die Webseiten vieler Landes- oder Kommunalverwaltungen stellen Förderprogramm-Suchportale zur Verfügung. Mithilfe passender Schlagwörter wie „Klimaneutralität“, „Klimaschutzkonzept“ oder „Klimaneutrale Kommunalverwaltung“ können Sie aktuelle Programme schnell finden. Die große Förderdatenbank des BMWK bildet einen guten Ausgangspunkt für die Recherche der Fördermöglichkeiten. Weitere Beispiele sind die KEA-BW Förderbank, die Förderplattform Rheinland-Pfalz, LANUV-NRW und LEA Hessen (Onlinefördermittelauskunft). Zusätzlich können Sie sich an den Projektträger Jülich sowie die ZUG (Zukunft, Umwelt, Gesellschaft) gGmbH wenden, die in enger Zusammenarbeit mit den Ministerien stehen, eine bestimmte Förderlinie betreuen und den gesamten Umsetzungsprozess begleiten. Insbesondere bei Fragen zum Thema NKI und der Kommunalrichtlinie ist die ZUG die richtige Adresse.
Worauf ist zu achten?
Wenn man sich mit Fördermöglichkeiten beschäftigt, wird schnell deutlich, dass es eine ganze Reihe an Klimaschutz- und Klimaanpassungsförderungen gibt, jedoch ist der Förderbereich, d. h. welche Leistungen und Maßnahmen gefördert werden, nicht immer gleich ersichtlich. Gerade bei großen Programmen wie beispielsweise der NKI/Kommunalrichtlinie lohnt es sich, Programmverantwortliche für spezifische Förderbereiche und Umsetzungsmöglichkeiten direkt zu kontaktieren. Allgemein sind die meisten Förderprogramme in investive und nicht-investive Maßnahmen geteilt. Investive Maßnahmen sind in der Regel Pauschalförderungen für Klimaschutz im Immobilienbereich oder nachhaltige Mobilität wie beispielsweise energetische Sanierungen, nachhaltige Wärmeversorgung oder E-Mobilität-Ladeinfrastruktur.
Das Programm KIKIP in Rheinland-Pfalz ist ein gutes Beispiel dafür. Für das Umsetzen von Klimaschutzinvestitionen und Klimawandelanpassungsmaßnahmen aus einer vorgegebenen Positivliste stehen hier insgesamt 190 Millionen Euro bereit. Die nicht-investiven oder strategischen Maßnahmen decken insbesondere Beratungsleistungen, Schulungen und allgemeine Prozessunterstützung ab. Ein Beispiel dafür ist das bayerische Programm „KommKlimaFöR 2023“. Es bezieht sich zusätzlich auf externe Beratungsleistungen zur Erstellung von Treibhausgasbilanzen, Bilanzierungs-Tools und Weiterqualifizierung für internes Personal als Förderbereich.
Es gibt eine beträchtliche Anzahl an interessanten Förderprogrammen wie „CircularCities.NRW“, „progress.nrw“ die Richtlinie „Klimaschutz und Energieeffizienz“ in Niedersachsen oder „Förderung von kommunalen Klimaschutz-und Klimaanpassungsprojekten (…)“ in Hessen. Bei der Fülle an Möglichkeiten kann es nicht einfach sein den Überblick zu behalten. Abschließend ein paar Tipps, die Ihnen vielleicht helfen können, im Fördermittel-Dschungel das für Sie geeignete Programm zu finden:
- Filtern Sie passende Suchbegriffe heraus.
- Profitieren Sie von den Erfahrungen anderer. Gehen Sie in den Austausch und vernetzen Sie sich mit anderen Kommunen.
- Fragen Sie Programmverantwortliche, welche Förderbereiche abgedeckt sind. Oft erhalten Sie einen exklusiven Einblick und Aufklärung über mögliche Fördermittelkombinationen.
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